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23.09.2024
06:03 Uhr

Migrationskrise auf den Kanarischen Inseln: EU stellt weitere 14 Millionen Euro bereit

Migrationskrise auf den Kanarischen Inseln: EU stellt weitere 14 Millionen Euro bereit

Die Europäische Union hat beschlossen, ein weiteres Hilfspaket in Höhe von 14 Millionen Euro für die Kanarischen Inseln bereitzustellen. Diese Maßnahme soll die Aufnahmekapazität für Migranten, insbesondere unbegleitete minderjährige Migranten, verbessern. Dies kündigte Margaritis Schinas, Vizepräsident der Europäischen Kommission, am vergangenen Mittwoch bei einem offiziellen Besuch in der Region an.

Enormer Druck auf die Kanarischen Inseln

Schinas betonte auf einer Pressekonferenz in Santa Cruz de Tenerife, dass die Kanarischen Inseln nicht allein gelassen würden und dass Europa ihnen zur Seite stehe. Der Präsident der Region, Fernando Clavijo, erläuterte die Schwierigkeiten, mit denen die Inseln konfrontiert sind. Er warf der spanischen Regierung vor, die Region im Stich zu lassen, und wies darauf hin, dass die Aufnahmezentren für Minderjährige bereits jetzt überfüllt seien und teilweise eine Auslastung von über 200 Prozent aufwiesen.

Besorgniserregende Überfüllung der Aufnahmezentren

Clavijo prognostizierte, dass die Kanarischen Inseln bis Ende des Jahres mit einem Notfall nach dem anderen konfrontiert sein würden. Die Situation sei besonders dramatisch, da die Anzahl der irregulären Migranten aus Afrika in Spanien in den ersten beiden Augustwochen ein Rekordniveau erreicht habe. Am vergangenen Sonntag versuchten hunderte Migranten, den Grenzzaun zur spanischen Stadt Ceuta in Nordafrika zu überwinden. Laut dem spanischen Innenministerium konnten marokkanische Sicherheitskräfte diesen Massenansturm abwehren.

Marokkanische Sicherheitskräfte im Einsatz

Die Vertreterin der spanischen Regierung in Ceuta, Cristina Pérez, berichtete von durchschnittlich 700 Übertrittsversuchen pro Tag. Die marokkanische Nachrichtenagentur MAP zitierte das Innenministerium mit der Aussage, dass seit Januar 45.015 Menschen daran gehindert wurden, illegal nach Europa einzureisen. Viele der Migranten stammen aus Mauretanien und der Sahelzone, die stark von Dürre und Hungersnot betroffen sind.

Mehr als nur Migration im Fokus

Schinas betonte, dass die Zusammenarbeit mit der EU nicht nur auf Migration beschränkt sein dürfe. Auch Wachstum, Handel, Investitionen und Möglichkeiten für die Menschen müssten berücksichtigt werden, damit diese sich ein besseres Leben aufbauen könnten, anstatt in die Hände von Schleusern zu geraten. Zudem plant die EU, die Grenzschutzagentur Frontex zu verstärken und die Europäische Asylagentur in der Aufnahmephase von unbegleiteten Minderjährigen zu unterstützen.

Bereits im März hatte die EU 20 Millionen Euro zur Bewältigung der Migrationskrise auf den Kanarischen Inseln zur Verfügung gestellt. Diese zusätzlichen Mittel sollen nun dazu beitragen, die Situation weiter zu stabilisieren und die humanitären Bedingungen für die betroffenen Migranten zu verbessern.

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