Olympia in Paris 2024: Vermieter bleiben auf teuren Zimmern sitzen
Vor dem Start der Olympischen Sommerspiele in Paris 2024 hofften viele Vermieter von Privatquartieren auf das Geschäft ihres Lebens. Doch nun zeigt sich Ernüchterung: Die erhofften Buchungen bleiben aus. Dies hat zwei Hauptgründe.
Wie die Zeitung Le Parisien unter Berufung auf das auf Vermietungsdaten spezialisierte Unternehmen AirDNA berichtet, bleiben zahlreiche Zimmer an vielen Wettkampftagen ungebucht. Über große Buchungsplattformen gibt es im Großraum Paris 87.000 Zimmerangebote, von denen 43.500 an allen Wettkampftagen verfügbar sind. Doch nur zwölf Prozent dieser Zimmer konnten laut der Analyse tatsächlich durchgängig vermietet werden. Für etwa ein Fünftel der Quartiere gab es keinerlei Reservierungen.
Überangebot und gesunkene Preise
Ein Grund für die ausbleibenden Buchungen liegt im starken Anstieg des Angebots. Parallel zu einem Anstieg der Reservierungen um 128 Prozent, schnellte das Angebot um 129 Prozent in die Höhe. Viele Menschen entschlossen sich angesichts der Olympischen Spiele, ihre Zimmer oder Wohnungen zeitweise zu vermieten.
Die Gesamtbelegung in der Region bleibt damit während der Olympia-Periode mit 54 Prozent nahezu stabil, im Vorjahreszeitraum lag die Auslastung bei 56 Prozent. „Es ist verständlich, dass viele Gastgeber nicht zufrieden sind“, sagte AirDNA-Sprecherin Chloé Garlaschi dem Parisien. Dies sei umso ärgerlicher, als ihre Preise mit dem Näherrücken der Spiele durch das Spiel von Angebot und Nachfrage gesunken seien.
Überzogene Preisvorstellungen
Wie es heißt, ist ein Privatquartier in Paris während Olympia inzwischen nur noch 1,4 Mal so teuer wie während eines gewöhnlichen Sommers. Besonders im Herzen der französischen Hauptstadt hätten viele Vermieter versucht, astronomische Preise für Übernachtungsplätze zu verlangen – mit dem Ergebnis, dass diese Quartiere nun leer stehen.
Politische und wirtschaftliche Implikationen
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die wirtschaftlichen Realitäten in Frankreich und die oft unrealistischen Erwartungen von Privatvermietern. Der starke Anstieg des Angebots bei gleichzeitig moderaten Preissteigerungen zeigt, dass der Markt auch in Zeiten großer Ereignisse wie der Olympischen Spiele nicht unbegrenzt belastbar ist.
Die französische Regierung sollte sich fragen, ob die derzeitige wirtschaftliche Politik – die oft auf kurzfristigen Profit abzielt – wirklich im besten Interesse der Bürger ist. Anstatt auf astronomische Gewinne zu hoffen, wäre es ratsamer, eine nachhaltige und realistische Wirtschaftspolitik zu verfolgen, die langfristig stabile und faire Bedingungen für alle Beteiligten schafft.
Fazit
Die Olympischen Spiele in Paris 2024 zeigen deutlich, dass überzogene Erwartungen und kurzfristige Gewinnmaximierung nicht immer zum gewünschten Erfolg führen. Ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage sowie realistische Preisvorstellungen sind essenziell, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Die Politik und die Bürger sollten daraus lernen und ihre Strategien entsprechend anpassen.
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