
Rattenplage gefährdet britisches Atomkraft-Projekt - Arbeiter schlagen Alarm
Eine massive Rattenplage sorgt derzeit für erhebliche Probleme beim Bau des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C. Die Situation ist derart ernst, dass die Gewerkschaften Unite und GMB nun Alarm schlagen und den französischen Energiekonzern EDF zum sofortigen Handeln auffordern. Die Nager seien mittlerweile "überall" auf der Baustelle zu finden - eine Entwicklung, die nicht nur den Baufortschritt behindert, sondern auch ernsthafte Gesundheits- und Sicherheitsbedenken aufwirft.
Dramatische Zustände auf der Großbaustelle
Die Schilderungen der Arbeiter vor Ort zeichnen ein erschreckendes Bild. "Sie sitzen einfach da und starren einen an", berichtet ein Mitarbeiter. Besonders prekär sei die Situation in der Nähe der Kantinen, wo das Problem vermutlich seinen Anfang nahm. Die zunehmende Zahl an Arbeitern und der damit verbundene Müll hätten die Situation über die Zeit verschlimmert. Dabei sollte das Prestigeprojekt eigentlich 15.000 Arbeitsplätze schaffen und künftig etwa 6 Millionen britische Haushalte mit Strom versorgen.
Symptom einer tiefergehenden Krise?
Die Rattenplage ist jedoch möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs. Bereits in den vergangenen Monaten häuften sich Beschwerden über mangelhafte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne. Im November kam es sogar zu Streiks wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen. Der Verdacht liegt nahe, dass der finanzielle Druck auf EDF zu Einsparungen an der falschen Stelle führt.
Imageprobleme der Nuklearindustrie
Für die ohnehin umstrittene Nuklearindustrie kommt dieser Vorfall zur Unzeit. Zwar beteuern internationale Atomenergiebehörden stets die hohen Sicherheitsstandards in Kernkraftwerken, doch Vorfälle wie dieser nähren die öffentliche Skepsis. Dabei erinnert der aktuelle Fall fatal an einen Zwischenfall im japanischen Fukushima, wo 2013 eine Ratte einen Kurzschluss verursachte und damit die Kühlung mehrerer Abklingbecken lahmlegte.
Fazit
Die Rattenplage bei Hinkley Point C wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen beim Bau moderner Atomkraftwerke. Während die Branche verzweifelt um Vertrauen wirbt, zeigen solche Vorfälle, dass selbst vermeintlich banale Probleme schwerwiegende Folgen haben können. Die Frage wird sein, ob EDF das Problem schnell in den Griff bekommt - andernfalls könnte sich der ohnehin verzögerte Bauplan weiter in die Länge ziehen.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Leser ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte sich ausführlich informieren, bevor er Anlageentscheidungen trifft.
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