Reiche Asiaten treiben Goldnachfrage auf Rekordniveau
In einem beispiellosen Ansturm auf physisches Gold haben wohlhabende Investoren in Asien im zweiten Quartal dieses Jahres so viel Gold gekauft wie seit mindestens 25 Jahren nicht mehr. Diese Entwicklung kompensiert den deutlichen Rückgang der Schmuckverkäufe in der Region und zeigt, wie sich der Fokus der Goldnachfrage verschiebt.
Physische Goldkäufe auf Rekordhoch
Wie Bloomberg berichtet, haben starke physische Barrenkäufe auf dem Over-the-Counter-Markt (OTC), besonders durch Family Offices in Asien, dazu beigetragen, dass die Goldnachfrage ihr bestes zweites Quartal seit Beginn der Datenaufzeichnung vor 25 Jahren verzeichnete. Der World Gold Council (WGC) bestätigte diese Entwicklung und hob hervor, dass vermögende Privatpersonen und Vermögensverwalter in China und anderen Teilen Asiens sich vermehrt mit Gold eindecken, um ihre wachsenden Sorgen um Kredite, Schulden und finanzielle Bedingungen zu mindern.
Geopolitische Spannungen und finanzielle Unsicherheiten
Joseph Cavatoni, WGC-Chefmarktstratege für Amerika, erklärte in einem Interview, dass der Besitz von physischem Gold wohlhabenden Investoren „Trost“ in den heutigen geopolitisch angespannten Zeiten verschaffe. Laut Bloomberg sind mehr als ein Viertel der 200 reichsten Menschen der Welt in Asien ansässig. Von April bis Juni beliefen sich die Käufe auf dem schwer zu verfolgenden Freiverkehrsmarkt auf insgesamt 329,2 Tonnen, was die Gesamtnachfrage auf 1.258,2 Tonnen brachte – ein Anstieg von 4 % im Vergleich zum Vorjahr.
OTC-Käufe als entscheidender Faktor
Ohne die Stärke des Freiverkehrsmarktes wäre die Nachfrage im gleichen Zeitraum um 6 % zurückgegangen, was vor allem auf einen starken Rückgang des Schmuckverbrauchs zurückzuführen ist. Der Anstieg der außerbörslichen Käufe trug maßgeblich zur Nachfrage nach Goldbarren bei, während die Schmuckherstellung aufgrund der hohen Goldpreise zurückging.
Triebkräfte des Goldmarktes
Der Bericht des WGC beleuchtet die Triebkräfte des weltweiten Goldmarktes, der zu Beginn dieses Monats einen sprunghaften Anstieg der Goldpreise verzeichnete. Die Preise werden von der Erwartung angetrieben, dass bevorstehende Zinssenkungen der US-Notenbank Fed mehr Anleger auf den Markt für börsengehandelte Fonds locken würden. Das Metall profitierte auch von der anhaltenden Nachfrage der Zentralbanken und den zunehmenden geopolitischen Spannungen, einschließlich des turbulenten US-Präsidentschaftswahlkampfs.
„Der Unterton bei all dem ist, dass die Zentralbanken immer noch involviert sind“, sagte Cavatoni. „Indien und Polen kauften weiterhin Gold, auch wenn sich die chinesischen Käufe verlangsamten.“
Zentralbanken und der Goldmarkt
Die Goldkäufe der Zentralbanken sind im Jahresvergleich um 6 % gestiegen, allerdings nicht mehr so schnell wie im ersten Quartal. Gleichzeitig haben preissensible Verbraucher ihre Schmuckkäufe zurückgefahren, die dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorquartal um etwa 18 % zurückgingen. Inzwischen ist die außerbörsliche Nachfrage fast auf Augenhöhe mit dem Schmuckverbrauch, der seit langem einer der wichtigsten Treiber der weltweiten Goldnachfrage ist.
Der WGC, ein internationaler Handelsverband von Goldproduzenten, der im Namen seiner Mitglieder Lobbyarbeit betreibt, geht davon aus, dass sich der Goldpreis in der zweiten Jahreshälfte „auf dem derzeitigen Niveau halten oder langsam steigern“ wird. Der Goldpreis ist in diesem Jahr bereits um rund 16 % gestiegen.
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