Silber - Das unterschätzte Edelmetall in turbulenten Zeiten
Während Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten hoch im Kurs steht, fristet Silber ein Schattendasein, das viele Investoren und Experten ratlos zurücklässt. Der Silberpreis kommt – im Gegensatz zum Gold – seit Jahren nicht in die Gänge, eine Entwicklung, die angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der historischen Bedeutung des Edelmetalls Fragen aufwirft.
Die triste Performance von Silber im Vergleich
Ein Blick auf die Charts zeigt ein düsteres Bild: Im Verhältnis zur US-Dollar Geldmenge M2 sowie im Vergleich zum US Tech-Index Nasdaq hat Silber eine erschreckende Schwäche an den Tag gelegt. Diese Entwicklung ist umso verwunderlicher, wenn man die Angebotsknappheit und die Tatsache betrachtet, dass die Nachfrage das Angebot bereits seit vier Jahren weit übersteigt. Das Silver Institute schätzt, dass im Jahr 2023 etwa 14% mehr Silber verbraucht wurde, als gefördert und recycelt werden konnte.
Die Rolle von Silber in einer CO2-neutralen Welt
Als wesentliches Elektrifizierungsmetall sollte Silber eigentlich vom Streben nach einer "CO2-neutralen" Welt profitieren. Doch trotz der hohen Nachfrage und der begrenzten Verfügbarkeit ist diese Entwicklung an den Rohstoffmärkten bisher nicht abzulesen. Die Margen der Silberminen sind nach wie vor niedrig, was die wirtschaftliche Lage dieser Branche zusätzlich belastet.
Historisches Gold/Silber-Verhältnis
Das aktuelle Verhältnis der Werthaltigkeit von Gold zu Silber liegt bei etwa 1:87, ein Wert, der weit über dem historischen Durchschnitt liegt. In der Vergangenheit, wie im 17. Jahrhundert, bewegte sich dieses Verhältnis eher um die Marke von 20. Heute scheint Silber einen Großteil seiner monetären Eigenschaften eingebüßt zu haben, was sich in der geringeren Wertdichte und der daraus resultierenden sperrigen Aufbewahrung für Private widerspiegelt.
Die Zukunft des Silbermarktes
Der Silbermarkt, mit einem jährlichen Volumen von unter 100 Milliarden USD, ist im Vergleich zu anderen Rohstoffmärkten extrem klein und gehebelt. Die ungewöhnliche Preisfindung, die durch diese Faktoren begünstigt wird, könnte jedoch nicht von Dauer sein. Es ist möglich, dass die Nachfrageerwartungen sich als falsch erweisen und die moderne Welt weniger Verwendung für das glänzende Metall findet. Dennoch lässt die extreme Unterbewertung relativ zur Geldmenge und anderen Vermögenswerten vermuten, dass eine Trendwende eintreten könnte.
Manipulation und die wahre Bedeutung von Silber
Ein Kommentar von Felix, datiert auf den 21. Februar 2024, wirft ein kritisches Licht auf die Situation: "Silber ist der Markt, der am stärksten manipuliert ist." Er vertritt die Ansicht, dass Silber, noch mehr als Gold, mit solidem Geld assoziiert wird, was eine niedrige Preisgestaltung im Interesse der Inflationsverschleierung notwendig macht. Erst wenn die physische Nachfrage nicht mehr bedient werden kann, wird sich diese Situation ändern, so wie es bei Palladium bereits der Fall war.
Die Betrachtung der aktuellen Lage des Silbermarktes offenbart eine tiefe Diskrepanz zwischen theoretischem Wert und realer Preisentwicklung. Es bleibt abzuwarten, ob und wann sich das Blatt für das Edelmetall wendet, aber eines ist sicher: Die historische und wirtschaftliche Bedeutung von Silber sollte von konservativen Investoren nicht ignoriert werden. In Zeiten, in denen traditionelle Werte und eine starke deutsche Wirtschaft von zentraler Bedeutung sind, könnte Silber als Investition eine Renaissance erleben und sich als kluger Zug erweisen, der das Portfolio gegen die Unwägbarkeiten einer volatilen Zukunft absichert.
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