Ukraine greift russisches Munitionsdepot an: Kleinstadt Toropez evakuiert
In den frühen Morgenstunden kam es in der nordwestrussischen Kleinstadt Toropez, gelegen im Gebiet Twer, zu einem durch Drohnenbeschuss ausgelösten Großbrand. Dies führte zu einer Teilevakuierung der Bevölkerung, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Gouverneur Igor Rudenja ordnete die Evakuierung aus Sicherheitsgründen an, insbesondere in den Bereichen, in denen die Flugabwehr aktiv war und das Feuer bekämpft wurde.
Hintergründe des Angriffs
Nach offiziellen Angaben wurden die Brände durch herabstürzende Drohnentrümmer verursacht. Medienberichten zufolge war jedoch ein nahegelegenes Munitionsdepot das eigentliche Ziel des Drohnenangriffs. Die dort ausgelösten Explosionen hätten schließlich zu dem verheerenden Feuer geführt. Toropez, eine Kleinstadt mit etwa 13.000 Einwohnern, liegt rund 400 Kilometer nordwestlich von Moskau. Mehrere Videos von schweren Explosionen kursieren bereits in den sozialen Medien.
Reaktionen aus der Ukraine
Die ukrainische Regierung hat die Angriffe als Erfolg verbucht. Andrij Jermak, der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, verbreitete ein Video der Explosionen mit dem Kommentar: „Russlands Demilitarisierung ist für die Beendigung des Terrors nötig.“ Das russische Verteidigungsministerium hat bislang keine Angaben zu abgeschossenen Drohnen in der Region gemacht. Unabhängig lassen sich die Aufnahmen nicht überprüfen, jedoch gibt es in der Nähe von Toropez mehrere Militäreinheiten.
Weitere Angriffe in Mariupol
Am Dienstag meldete das ukrainische Militär zudem die Zerstörung mehrerer Nachschubdepots der russischen Streitkräfte in den besetzten ukrainischen Gebieten. Diese Lager, entdeckt durch Aufklärer der Marine, wurden mit Raketen angegriffen und zerstört. Dabei seien Tonnen von Munition vernichtet worden. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Die ukrainischen Truppen haben in der Vergangenheit bereits mehrfach russische Depots und Befehlsstellen hinter der Front angegriffen und dabei erhebliche Verluste verursacht.
Gegenschläge aus Russland
Auch Russland hat die Ukraine erneut mit Drohnen angegriffen. Ziel waren Energieanlagen im nordostukrainischen Gebiet Sumy. Laut ersten Informationen gab es keine Verletzten, jedoch wurde das Energiesystem stark belastet. Die Luftabwehr konnte in der Nacht 16 russische Drohnen abschießen. Am Dienstag hatte Russland die Energieinfrastruktur in der Stadt und der Region Sumy bereits mit Raketen und Drohnen attackiert, was zu einem temporären Stromausfall für mehr als 281.000 Haushalte führte.
Angriffe im zentralukrainischen Gebiet Kirowohrad
Im zentralukrainischen Gebiet Kirowohrad kam es ebenfalls zu einem Angriff. Dabei wurde eine Person getötet und mehrere Gebäude beschädigt, wie die ukrainischen Behörden mitteilten.
Die Eskalation der Angriffe zeigt einmal mehr, wie angespannt die Lage zwischen Russland und der Ukraine ist. Die Zerstörung von Munitionsdepots und Energieanlagen könnte die militärischen Fähigkeiten beider Seiten erheblich beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Maßnahmen die internationale Gemeinschaft ergreifen wird, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
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