Biden verschiebt Deutschlandreise wegen Hurrikan „Milton“
US-Präsident Joe Biden hat seine für diese Woche geplante Reise nach Deutschland aufgrund des herannahenden Hurrikans „Milton“ abgesagt. Der Sturm, der auf den Bundesstaat Florida zusteuert, hat das Weiße Haus dazu veranlasst, die geplanten internationalen Reisen des Präsidenten zu verschieben. Dies betrifft auch die anschließende Reise nach Angola.
Geplante Treffen in Deutschland
Biden wollte ursprünglich am späten Donnerstagabend in Deutschland ankommen. Es wäre sein erster bilateraler Besuch in Deutschland während seiner Amtszeit gewesen. Geplant waren Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war ein Ukraine-Gipfel auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz, an dem etwa 50 NATO-Mitgliedstaaten und weitere Verbündete der Ukraine teilnehmen sollten.
Reaktionen aus Deutschland
Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit äußerte Bedauern über die Verschiebung des Besuchs, zeigte jedoch Verständnis für die Entscheidung angesichts der bedrohlichen Situation in Florida. „Das Weiße Haus hat uns vorab informiert“, sagte Hebestreit der Deutschen Presse-Agentur.
Hurrikan „Milton“ und seine Auswirkungen
„Milton“ ist bereits der zweite gefährliche Hurrikan, der die USA innerhalb kürzester Zeit trifft. Nur anderthalb Wochen nach dem verheerenden Hurrikan „Helene“ hat „Milton“ im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und wurde zeitweise zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie hochgestuft. Meteorologen erwarten, dass der Sturm am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde die Westküste Floridas erreicht.
Florida kämpft noch immer mit den verheerenden Folgen von „Helene“, der als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land traf und schwere Überschwemmungen sowie Zerstörungen verursachte. Mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen dabei ums Leben.
Politische Implikationen
Die Absage der Deutschlandreise ist nicht die erste Planänderung Bidens aufgrund dringender Probleme in den USA. Bereits vor rund anderthalb Jahren musste er eine geplante Reise nach Papua-Neuguinea und Australien wegen des Schuldenstreits im US-Kongress absagen. Die aktuelle Verschiebung seiner Pläne könnte auch politische Konsequenzen haben, insbesondere da Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris von republikanischer Seite, insbesondere von Donald Trump, wegen ihres Umgangs mit Naturkatastrophen kritisiert werden.
Trump, der bei der kommenden Präsidentschaftswahl gegen Harris antritt, hatte Biden und Harris vorgeworfen, nicht genug für die Opfer von Hurrikan „Helene“ getan zu haben. Diese Kritik könnte nun durch die erneute Hurrikan-Krise weiter angefacht werden.
Fazit
Die Entscheidung, die Deutschlandreise zu verschieben, zeigt die Prioritätensetzung der US-Regierung in Krisenzeiten. Während die Absage bedauerlich ist, ist sie angesichts der drohenden Gefahr durch Hurrikan „Milton“ nachvollziehbar. Es bleibt abzuwarten, wann Biden seine Reisepläne nach Deutschland und Angola nachholen wird und wie sich die Situation in Florida weiterentwickelt.
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