
Demokratischer Establishment-Kandidat Emanuel liebäugelt mit Präsidentschaftskandidatur 2028
Die amerikanische Politik steht möglicherweise vor einer überraschenden Wendung: Der ehemalige Bürgermeister von Chicago und Obama-Stabschef Rahm Emanuel bereitet offenbar den Boden für eine Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2028. Diese Nachricht sorgt bereits jetzt für erhebliche Turbulenzen innerhalb der Demokratischen Partei.
Ein umstrittener Karrierist mit beachtlichem Lebenslauf
Emanuel, der gerade seinen Posten als Bidens Botschafter in Japan beendet hat, positioniert sich strategisch für seinen möglichen Aufstieg. Mit einem neuen CNN-Vertrag, einer begehrten Kolumnisten-Position bei der Washington Post und zahlreichen Podcast-Auftritten scheint der 65-Jährige seine mediale Präsenz gezielt auszubauen. Sein Lebenslauf liest sich dabei wie ein Paradebeispiel eines politischen Karrieristen: Vom Wahlkampfstrategen über den Kongressabgeordneten bis hin zum Bürgermeister einer Großstadt und Botschafter hat Emanuel nahezu alle Stationen durchlaufen.
Progressive Kräfte in Aufruhr
Die Reaktionen aus dem linken Flügel der Demokraten ließen nicht lange auf sich warten und fielen vernichtend aus. Saikat Chakrabarti, ehemaliger Stabschef der linkspopulistischen Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez, ordnet Emanuel dem "korrupten Flügel" der Demokratischen Partei zu. Andere progressive Stimmen drohen gar mit Parteiaustritt, sollte Emanuel tatsächlich Präsidentschaftskandidat werden.
Konservative Positionierung gegen den Zeitgeist
Bemerkenswert ist Emanuels jüngster Auftritt bei Bill Maher, wo er sich deutlich von der aktuellen progressiven Agenda distanzierte. Mit scharfer Kritik an der permissiven Kultur der letzten Jahre und der übertriebenen Gender-Debatte an Schulen positioniert er sich als Gegenpol zum linksliberalen Establishment. Seine Aussage über verschlossene Waren in Drogerien aufgrund zunehmender Kriminalität trifft einen wunden Punkt der demokratischen Stadtpolitik.
Fragwürdige Erfolgsaussichten
Aktuelle Umfragen zeigen allerdings ein ernüchterndes Bild für Emanuel. Die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris führt mit 36% die Liste möglicher demokratischer Kandidaten an, gefolgt von Pete Buttigieg mit 10%. Emanuel taucht in diesen Erhebungen bisher nicht einmal auf. Dennoch sollte man seinen politischen Instinkt und seine weitreichenden Verbindungen nicht unterschätzen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Emanuel es schafft, sich als ernstzunehmende Alternative zum progressiven Flügel seiner Partei zu etablieren. Seine Strategie, sich als pragmatischer Zentrist zu positionieren, könnte in Zeiten zunehmender Polarisierung durchaus verfangen - auch wenn der Weg zur Kandidatur noch weit und steinig erscheint.

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