Wahlkampf Thüringen: Schwere Vorwürfe gegen Voigt und Höcke
Im Wahlkampf in Thüringen werden derzeit schwere Vorwürfe gegen die Spitzenkandidaten der CDU und der AfD erhoben. Mario Voigt und Björn Höcke stehen im Zentrum einer medialen Auseinandersetzung, die wenige Wochen vor der Landtagswahl für Aufsehen sorgt.
Plagiatsvorwürfe gegen Voigt
Seit Tagen kursieren Gerüchte, dass die Doktorarbeit des thüringischen CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt ein Plagiat sei. Diese Vorwürfe sind nicht neu, doch sie werden pünktlich zum Wahlkampf wieder aufgewärmt. Voigt hatte seine Dissertation bereits im Frühjahr 2024 dem Plagiatsexperten Dr. Jochen Zenthöfer zur Prüfung vorgelegt. Zenthöfers Urteil war eindeutig: „Es gibt keine Hinweise auf Verstöße gegen die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis in ihrer Dissertation.“
Nun hat sich auch der bekannte Plagiatsjäger Stefan Weber der Sache angenommen. Weber, der bereits Annalena Baerbock Plagiate nachgewiesen hatte, untersucht erneut Voigts Doktorarbeit. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass Weber seit vierzehn Jahren Plagiate aufdeckt und derzeit an der Arbeit von Voigt interessiert ist. Ob die Vorwürfe substanzielle Auswirkungen auf Voigts Wahlkampf haben werden, bleibt abzuwarten.
Höcke und die Demonstrationen
Auch Björn Höcke, Spitzenkandidat der AfD-Thüringen, steht im Fokus der Medien. Ältere Videoaufnahmen zeigen ihn angeblich als Teilnehmer einer rechtsradikalen Demonstration in Dresden im Jahr 2010. Diese Bilder wurden bereits im Bundestagswahlkampf 2017 thematisiert. Höcke selbst hatte damals bestätigt, an einer „friedlichen Gedenkveranstaltung für die Opfer der Bombardierung Dresdens“ teilgenommen zu haben.
Die erneute Veröffentlichung dieser Aufnahmen wirft Fragen auf, ob die Medien hier gezielt versuchen, Höcke zu diskreditieren. Der Tagesspiegel berichtete, dass Höcke die Parole „wir wollen marschieren“ lautstark unterstützt habe. Auch der neurechte Götz Kubitschek, später Gründer des inzwischen aufgelösten Instituts für Staatspolitik, soll an der Demonstration teilgenommen haben.
Aktuelle Entwicklungen
Die Staatsanwaltschaft Gera hat Mitte Juli bekannt gegeben, gegen Höcke ermitteln zu wollen und beantragte beim Justizausschuss die Aufhebung seiner Immunität. Dies geschah im Zusammenhang mit einer Rede, die Höcke vor zwei Jahren in Gera gehalten hatte. Die Rede wird nun staatsanwaltlich untersucht.
Parallel dazu veröffentlicht das Medienhaus Correctiv eine Chronik der Ermittlungen und eingestellten Verfahren gegen Höcke. Trotz dieser Vorwürfe und der medialen Aufmerksamkeit scheint die AfD in den Umfragen stabil zu bleiben. Laut aktuellen Forsa-Umfragen liegt die AfD bei etwa 30 Prozent, während die CDU unter Voigt bei 21 Prozent Zustimmung steht.
Fazit
Der Wahlkampf in Thüringen zeigt einmal mehr, wie sehr politische Auseinandersetzungen von persönlichen Angriffen und medialen Kampagnen geprägt sind. Ob die Vorwürfe gegen Voigt und Höcke letztlich substanzielle Auswirkungen auf das Wahlergebnis haben werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass beide Politiker in den kommenden Wochen unter besonderer Beobachtung stehen werden.